Die Erwartungshaltung bei Hunden ist ein oft unterschätztes Thema. Hunde sind intelligente Tiere und können schnell lernen, was von ihnen erwartet wird.
Manchmal kann dies jedoch zu einer übermäßigen Erwartungshaltung führen, die sich negativ auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund auswirken kann.
In diesem Blogartikel werden wir uns genauer mit der Erwartungshaltung bei Hunden beschäftigen und wie man sie verringern kann.
Was ist Erwartungshaltung bei Hunden?
Die Erwartungshaltung bei Hunden bezieht sich auf das Verhalten eines Hundes, wenn er etwas von seinem Besitzer erwartet. Dies kann eine Belohnung für ein bestimmtes Verhalten, wie zum Beispiel das Bringen eines Spielzeugs, oder auch eine Reaktion auf eine bestimmte Situation sein, wie zum Beispiel das Erwarten eines Spaziergangs, wenn man die Leine in die Hand nimmt.
Eine übermäßige Erwartungshaltung kann jedoch zu unerwünschtem Verhalten führen, wie zum Beispiel ständiges Bellen, Betteln oder Herumspringen, wenn der Hund etwas möchte. Wenn die Erwartungshaltung des Hundes nicht erfüllt wird, kann dies auch zu Frustration oder Stress führen.
10 Tipps, wie du die Erwartungshaltung bei Hunden verringern kannst?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Erwartungshaltung bei Hunden zu verringern und ein gesünderes Verhalten zu fördern. Hier sind einige Tipps:
1. Konsequenz in der Erziehung
Konsequenz ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Erziehung eines Hundes. Wenn ein Hund immer wieder die gleiche Reaktion auf eine bestimmte Situation erhält, lernt er schnell, was von ihm erwartet wird. Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder die gleiche Erziehung und Erwartungshaltung anwenden, um Verwirrung und unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
2. Vermeiden von Belohnungen für unerwünschtes Verhalten
Hunde lernen schnell, dass bestimmtes Verhalten mit einer Belohnung einhergeht. Wenn ein Hund beispielsweise jedes Mal ein Leckerli erhält, wenn er bellt, wird er wahrscheinlich weiterbellen, um eine Belohnung zu erhalten. Es ist wichtig, dass man nur das gewünschte Verhalten belohnt und dem Hund Feedback zu unerwünschtem Verhalten gibt. Frage dich also bitte immer, welchen Zustand deines Hundes du gerade belohnst. Ist es zum Beispiel aufgeregt, frustriert oder gestresst zu sein? Oder aber entspannt und ruhig zu sein?
3. Variieren von Routinen
Hunde sind Gewohnheitstiere und können schnell lernen, was von ihnen erwartet wird. Wenn der Hund zum Beispiel immer zur gleichen Zeit gefüttert wird, wird er schnell erwarten, dass er zu dieser Zeit gefüttert wird. Indem man die Routine gelegentlich ändert, kann man dazu beitragen, die Erwartungshaltung des Hundes zu verringern.
4. Trigger ausfindig machen
Ab wann zeigt dein Hund eine Erwartungshaltung oder an Stress zu bekommen? Was sind die Auslöser? Wo startet das Verhalten wirklich? Sind es Gegenstände, die du in die Hand nimmst, wie zum Beispiel die Leine? Das Anziehen der Jacke oder Schuhe? Bestimmte Verhaltensweisen von dir? Uhrzeiten? Finde die Trigger heraus und starte dann mit der Gegenkonditionierung.
5. Neues Setting
Manchmal sind manche Orte oder Räume schon so konditioniert, dass es wichtig sein kann ein neues Setting zu erschaffen. Vielleicht ist es Zeit das Hundebett an einen anderen Ort zu stellen? Die Fütterung in einer neuen Umgebung stattfinden zu lassen? Das Losgehen total neu zu gestalten? Andere Spazierrunden zu wählen. WICHTIG! Hole dir Unterstützung, damit du die neue Routine und das neue Setting "richtig" aufbaust. Gerne helfe ich dir dabei!
6. Ausreichend Bewegung, Beschäftigung & Ruhe
Ein Hund, der ausreichend Bewegung und Beschäftigung erhält, ist weniger wahrscheinlich, unerwünschtes Verhalten zu zeigen. Wenn ein Hund sich langweilt, kann er unruhig oder übermäßig aufmerksamkeitsbedürftig werden. Es ist wichtig, dem Hund ausreichend Möglichkeiten zu geben, um seine Energie zu verbrauchen. Ebenso wichtig sind Ruhe- und Schlafphasen, damit dein Hund ausgeglichen sein kann. Zu wenig Ruhe kann schnell unerwünschte Verhaltensweisen hervorbringen.
7. Ermutigung von unerwarteten Verhaltensweisen
Viele Hunde lieben es, Aufgaben zu erfüllen und belohnt zu werden. Wenn du deinem Hund jedoch immer die gleichen Aufgaben gibst, kann dies zu einer Erwartungshaltung führen. Versuche deinem Hund unerwartete Aufgaben zu geben, damit er sich an neue Situationen anpassen muss.
8. Variieren von Belohnungen
Belohnungen sind ein wichtiger Bestandteil des Trainings bei Hunden. Wenn jedoch immer die gleiche Belohnung verwendet wird, kann dies zu einer Erwartungshaltung führen. Versuche die Belohnungen zu variieren, um dem Hund das Gefühl zu geben, dass er nicht immer dasselbe erwartet. Manchmal kann die Belohnung zum Beispiel Futter sein, dann ein lieber Blick, eine Streicheleinheit oder ermunternde Worte. Passe deine Belohnung der Situation an.
9. Wiederholungen
Da sich so eine Erwartungshaltung meist nicht über Nacht entwickelt hat, wird sie vermutlich auch nicht so schnell wieder verschwinden. Hier sind oft viele Wiederholungen notwendig. ACHTUNG meist reicht ein "Rückfall" aus und du startest wieder von vorne.
10. Geduldig sein & bleiben
Bleibe geduldig und konsequent in deinem Training. Frage dich immer wieder wie es dir geht. Vegiss nicht, zwischen dir und deinem Hund kann schnell eine Stimmungsübertragung stattfinden. Das bedeutet, dass wenn du nervös oder gestresst bist, dann Hund schnell in einen ähnlichen Zustand kommen kann. Sei also ein ruhiges Vorbild für deinen Hund. Wenn du deinem Hund das Gefühl gibst, dass er nicht immer dasselbe erwartet, wird er lernen, sich an neue Situationen anzupassen. Es kann einige Zeit dauern, bis die Erwartungshaltung bei Hunden verringert ist.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Ausprobieren der 10 Tipps und für individuelle Unterstützung melde dich gerne bei mir! Ich freue mich darauf dich und deinen Hund in der Online Beratung kennenzulernen.
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