Es ist ganz normal, dass man als Hundebesitzer nicht immer alles richtig macht. Manchmal passieren Dinge, die man gerne rückgängig machen würde oder man verhält sich in bestimmten Situationen nicht so, wie man es gerne getan hätte.
In solchen Momenten ist es wichtig, sanft mit sich selbst umzugehen und nicht zu hart mit sich zu sein.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dem Thema "sanft mit sich sein, wenn man negative Situationen mit seinem Hund erlebt hat" beschäftigen.
Negative Situationen mit dem Hund
Es kann verschiedene Gründe geben, warum man als Hundebesitzer negative Situationen mit seinem Hund erlebt. Vielleicht hat man in einer bestimmten Situation falsch reagiert oder der Hund hat unerwünschtes Verhalten gezeigt. In solchen Momenten kann man sich schnell selbst Vorwürfe machen und sich schlecht fühlen. Doch es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es normal ist, "Fehler" zu machen und dass es immer eine Chance gibt, es beim nächsten Mal besser zu machen. Nur durch solche Erlebnisse kannst du und auch ihr als Team wachsen. Höhen und Tiefen gehören zum Wachstumsprozess dazu.
Dann gibt es natürlich noch die negativen Situationen, die man nicht hat kommen sehen. Eventuell sind andere Hundehalter, Passanten oder Hunde involviert und wir hatten keine Kontrolle, nicht mal eine Chance. Ja, solche Situationen passieren und gehören leider zum (hoffentlich langen) Hundeleben dazu. Packe sie in die Kategorie: "Shit happens" und weiter geht`s!
Sanft mit sich selbst umgehen
Wenn man sich selbst Vorwürfe macht und sich schlecht fühlt, kann das auch Auswirkungen auf die Beziehung zum Hund haben. Dein Hund spürt deine Emotionen und deine Stimmung. Viele Hunde reagieren auch direkt darauf, manchmal mit Verhalten, welches wir nicht verstehen können. Aber so wie du manchmal mit deinen Emotionen überfordert bist, kann es dein Hund auch sein.
Es ist wichtig, sanft mit sich selbst umzugehen und sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Wenn man sich selbst akzeptiert und sich seiner Schwächen bewusst ist, kann man auch besser mit schwierigen Situationen umgehen.
1. Du kannst nicht immer alles richtig machen!
Ein erster Schritt, um sanfter mit sich selbst umzugehen, ist, sich bewusst zu machen, dass man als Hundebesitzer nicht immer alles richtig machen kann! Jeder Hund ist anders und hat seine eigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen. Es ist normal, dass man als Hundebesitzer nicht immer sofort weiß, wie man in bestimmten Situationen reagieren soll.
2. Aus Fehlern lernen
Ein weiterer Schritt ist, sich bewusst zu machen, dass es immer eine Chance gibt, es beim nächsten Mal besser zu machen. Wenn man aus seinen "Fehlern" lernt und versucht, es beim nächsten Mal anders zu machen, kann man auch das Vertrauen des Hundes zurückgewinnen.
Betrachte die Situationen als Experiment. Heute versuchst du es mal auf diese Art und schaust, ob es klappt oder nicht. Wenn nicht, dann probierst du beim nächsten mal etwas anderes aus. Ändere etwas. So lange, bis ihr da seid, wo ihr sein wollt. Nicht aufgeben!
3. Realitätscheck
Nach negativen Situationen ist es wichtig einen Realitätscheck zu machen. Wie war die Situation wirklich? Wie lange hat sie gedauert? Meist dauern negative Situationen max. einige Minuten und uns kommt ewig vor. Überprüfe, wie war dein Verhalten? Wie war das Verhalten deines Hundes? Gibst du der Situation zu viel Macht? Baust du in deinem Kopf eventuell eine Situation, die so nicht stattgefunden hat? (Ja, manchmal neigen wir dazu...)
4. Perspektivwechsel
Waren andere an der negativen Situation beteiligt? Bist du sauer und wütend auf sie? Wie war die Situation aus deren Sicht? Wussten sie es vielleicht nicht besser? Kann es sein, dass sie einen schlechten Tag hatten? Sind sie es überhaupt Wert, dass du ihnen so viel von deiner wertvollen Energie schenkst? Wünsch ihnen alles Gute (auch sonst nur innerlich) und lebe dein Leben weiter, ohne sie. Ich weiß, das klingt leichter als es ist. Aber es funktioniert (jedenfalls bei uns).
5. Im Moment sein
Beobachte mal deinen Hund, wie schnell der wieder im Moment ist und die Situation abgehakt hat. Nimm ihn als Vorbild. Aktiviere bewusst deine Sinne: Was kannst du jetzt gerade sehen, hören, riechen? Somit kommst du zurück in den Moment und bleibst nicht in der Vergangengeit hängen oder irrst gedanklich in der Zukunft herum.
Lass dir von einer negativen Situation nicht den ganzen Spaziergang oder Tag verderben. Das haben du und dein Hund nicht verdient.
6. Was Schönes machen!
Macht bewusst etwas Schönes. Vielleicht ein Spiel, eine Kuscheleinheit oder ein neuer Weg? Ersetze die negative Erinnerung durch eine Positive und genieße diese auch. Vielleicht gönnst du dir (und deinem Hund) auch einfach nur einen leckeren Snack zur Beruhigung?
7. Motivation
Anstatt dich runter ziehen zu lassen, verwandel deine Emotionen in Motivation. Denke: "Jetzt erst recht! Wir schaffen das!". Suche dir dann eine ähnliche, diesmal Trainingssituation, die ihr besser meistern könnt. Ich habt es vorher einfach "noch" nicht geschafft. Aufgeben ist keine Option, ihr werdet einen Weg finden! Schaffe sonst auch eine einfachere Situation, wenn die anderen noch zu schwer ist.
8. Gesprächspartner
Suche dir Gesprächspartner, die dich verstehen. Fast jeder Hundehalter wird solche Situationen kennen. Kotze dich kurz aus, lass alles raus und dann verwandel deine negative Stimmung wieder in eine Positive. Es ist wichtig bei solchen Gesprächen nicht im Negativstrudel zu bleiben, sondern vielleicht auch positive Dinge an dem Erlebnis zu finden. Hätte es eventuell auch schlimmer sein können? Wie waren die Situationen sonst? Hat sich bereits was gebessert?
9. Geduld
Ja, ich weiß das Thema Geduld nervt. Aber leider gehört es dazu. Sie geduldig mit dir und deinem Hund.
10. Erwartungshaltung
Du (ihr) müsst nicht alles sofort perfekt können. Überprüfe deine Erwartungshaltung an dich und deinen Hund! Was ist überhaupt perfekt? Wer ist schon perfekt?
P.S. Perfekt ist langweilig.
Bonus Tipp: Dankbarkeit
Zum Schluss hilft bei uns auch Dankbarkeit. Bewusst die (kleinen) Dinge aufzuzählen, für die ich dankbar bin. Egal ob es dabei um meine Hunde geht oder nicht. Das rückt die Situation wieder in ein anderes Licht und du fokussierst dich auf das, was du hast. Ich bin mir sehr sicher, dass das bereits sehr viel ist. Die Frage ist: "Kannst du auch dankbar für die kleinen Dinge sein?"
Fazit: Negative Situationen gehören einfach zum Leben dazu. Das wirst du nicht verhindern können, du kannst nur verändern, wie du damit umgehst. Sei nicht so hart zu dir, Veränderungen brauchen Zeit. Habe Geduld mit dir und deinem Hund. Ihr schafft das!!
Ansonsten darfst du dir immer Hilfe holen!! Vergiss das nicht!